EDITORIAL

Miteinander mehr schaffen

Miteinander mehr schaffen

  • Autor: Boris Schade-Bünsow, Chefredakteur Bauwelt

Unsere zehnte Ausgabe der Reihe „Im Gespräch“ erscheint zu einer Zeit, wo das Bewusstsein für den umsichtigen Umgang mit den Ressourcen von allen Seiten geschärft wird. Jeder Tropfen Wasser, den wir verschwenden, erzeugt einen potenziellen Mangel andernorts, jedes Gramm CO2 reduziert die lebensfähige Zeit unseres Planeten. Es wird immer deutlicher, dass die Reduzierung unseres Überverbrauchs nur erfolgreich sein kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Die Beiträge auf den folgenden Seiten kreisen alle um die Themen Ressourcenschutz und Miteinander.

Wo die Bauwelt aufmerksam machen kann, indem wir über Nachhaltigkeitsstrategien im Bauen sprechen, verfügt Grohe über die Möglichkeit, im Fertigungsprozess effektiv Umweltbelastungen zu reduzieren. Mit innovativer Produkttechnik unterstützt die Firma zudem die Verbraucher auf dem Weg zu einer besseren Klimabilanz. Für sein Nachhaltigkeitsengagement wurde Grohe-CEO Thomas Fuhr vom Unternehmensverband B.A.U.M. mit dem Nachhaltigkeitspreis 2019 ausgezeichnet. Die nächste Initiative ist bereits in Planung: Mit „GROHE goes Zero“ soll bis 2020 eine CO₂-neutrale Produktion erreicht werden.

Über einen kleinmaßstäblicheren Kreislauf sprachen wir mit den Münsteraner Architekten von Studio Kresings: Es geht um ein Miteinander der Generationen. In seinem Architekturbüro, das Rainer Maria Kresing 1985 gegründet hatte, firmiert er seit fast zehn Jahren mit seinem Sohn Kilian. Die Arbeit als Team bereicherte die Praxis um vielseitige neue Projekte. Eins davon, das „Center for Soft Nanoscience“ (SoN) in Münster, stellen wir in dieser Ausgabe vor. In dem silbernen Forschungsgebäude arbeiten 140 Wissenschaftler, die kleinste Partikel untersuchen, um Medizin und Pharmazie voranzubringen. Während das SoN Labore und Büros vernetzt, hatten David Chipperfield Architects für die James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel die Aufgabe, Museen, die Kunstwerke aus Frühgeschichte, Antike bis Moderne zeigen, in Beziehung zu setzen. Das im Juli eröffnete Gebäude ist schon jetzt ein Magnet für Touristen und Einheimische, die nun den Bogen über die Epochen und ihre jeweiligen in Kunst verewigten Probleme und Interessen schlagen können.

Unmittelbarer noch zeigt die Umwandlung eines Wasserturms in Potsdam zum Feriendomizil, welche raffinierten Ausbauten heute möglich sind, um alte Gemäuer zu ergänzen. Die Architekten Wirth Alonso aus Berlin nutzen das Wasserwärterhäuschen am Fuß des Turms als privaten Rückzugsort. In den Wasserturm haben sie eine Ferienwohnung eingebaut. Aus einer früheren Nutz-Architektur wurde so nach langem Leerstand ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen.

Einmal mehr also: Bleiben wir im Gespräch miteinander!

Boris Schade-Bünsow, Chefredakteur Bauwelt

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